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Veröffentlicht am 23. Juli 2025

Alter ohne Gewalt

Körperliche und psychische Gewalt oder Vernachlässigung: Missbrauch betrifft eine grosse Anzahl älterer Menschen sowohl zu Hause als auch im Heim. Ein nationales Programm soll die Prävention stärken.

Gewalt betrifft auch ältere Menschen

Schätzungen zufolge sind in der Schweiz jedes Jahr zwischen 300’000 und 500’000 Menschen über 60 von Gewalt oder Vernachlässigung betroffen.

Das Risiko steigt, wenn ältere Menschen auf Hilfe angewiesen sind – zum Beispiel bei Demenz, Isolation, Verlust der Selbstständigkeit oder bei finanzieller und emotionaler Abhängigkeit. Oft spielen auch Überforderung und Überlastung eine Rolle – z.B. bei Angehörigen, Fachpersonen oder in der Pflege.

Um Gewalt und Vernachlässigung im Alter zu verhindern, braucht es verschiedenste Massnahmen. Dazu gehören Vorbeugung, frühes Erkennen und rasches Handeln. Diese Massnahmen sollen nicht nur Betroffene unterstützen, sondern auch Angehörige, Fachpersonen und die Gesellschaft insgesamt sensibilisieren.

Impulsprogramm Alter ohne Gewalt

Der Bundesrat wurde mit der Motion 21.3715 beauftragt, ein nationales Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter umzusetzen.

Das Impulsprogramm soll zur Sensibilisierung und Enttabuisierung von Gewalt im Alter beitragen, bestehende Angebote in den Bereichen Prävention, Bildung und Vernetzung stärken und den Ausbau qualitativ hochwertiger, leicht zugänglicher Unterstützungsangebote fördern – insbesondere im Bereich der Betreuung älterer Menschen sowie zur Entlastung betreuender Angehöriger.

Das Programm wird derzeit gemeinsam mit Fachleuten, Organisationen und weiteren Akteuren erarbeitet. Die Umsetzung ist ab 2026 geplant.

Krüger P. et al. (HSLU), Gewalt im Alter verhindern. Grundlagenbericht. Bern: BSV (Forschungsbericht 2/20)