Digitale Transformation und Innovation in der 1. Säule und im Bereich der Familienzulagen

Das Bundesamt für Sozialversicherungen schafft mit der Strategie zur Digitalen Transformation und Innovation die Grundlagen zur Entwicklung von modernen, nationalen, innovativen und sicheren digitalen Dienstleistungen in der ersten Säule und bei den Familienzulagen. Die Strategie sichert eine transparente Finanzierung der Informationssysteme.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) möchte durch die Digitalisierung die Sozialversicherungen der 1. Säule und der Familienzulagen effizienter und effektiver abwickeln. Die Strategie zur Digitalen Transformation und Innovation (DTI-Strategie 1. Säule/FamZ) ermöglicht innovative digitale Dienste für Versicherte und Dritte (Unternehmen, medizinische Fachpersonen etc.). Sie klärt Zuständigkeiten, schafft klare Strukturen und Prozesse und verbessert dadurch die Zusammenarbeit zwischen dem BSV und den Durchführungsstellen.

Zielarchitektur

Zielarchitektur
© BSV-DS-ITM

Ziele der Strategie

Das BSV verfolgt mit der DTI-Strategie 1. Säule/FamZ folgende Ziele:

  • Bezug zu den übergeordneten Strategien (u. a. Strategie digitale Schweiz, E-Government Strategie und DTI-Strategie Bund) schaffen, die BSV-Strategie darin einbetten sowie deren Umsetzung für die 1. Säule/FamZ konkretisieren
  • Massnahmen und Projekte für neue Dienstleistungen identifizieren und priorisieren
  • Grundlagen für die Prioritäten der Digitalisierungsprojekte schaffen
  • Datenbedarf klären, insbesondere bezogen auf zukünftige Prozesse, Koordination, Transparenz und Potenzial von Aufsicht, Steuerung und Durchführung 
  • Sicherstellen, dass Investitionen in die Informationstechnik (IT) zielorientiert, wirkungsvoll und wirtschaftlich erfolgen.

 

Verbindlichkeit der Strategie

Die Strategie ist in der 1. Säule/FamZ verbindlich für:

  • Die zentralen Register 
  • Die gemeinsamen Informationssysteme 
  • Den elektronischen Datenaustausch 
  • Die Informationssysteme der IV.
     

Die Strategie ist NICHT verbindlich für:

  • Die Informationssysteme der Ausgleichskassen. 

 

Einbettung der DTI-Strategie

Die DTI-Strategie leitet sich einerseits aus den übergeordneten Strategien und andererseits aus den gesetzlichen Grundlagen ab.

Einbettung der DTI-Strategie
© BSV-DS-ITM

Gesetzliche Grundlagen

Mit den gesetzlichen Anpassungen zur Modernisierung der Aufsicht ab 2024 erhält das BSV neue, bzw. angepasste Aufgaben:

  • Der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO finanziert nur noch die Entwicklung und den Betrieb von schweizweiten Informationssystemen. Das BSV ist für die Steuerung dieser nationalen Projekte zuständig.
  • Das BSV erlässt Vorschriften zum elektronischen Datenaustausch. Dadurch wird sichergestellt, dass der Datenaustausch zwischen den Durchführungsstellen sicher, standardisiert und wirtschaftlich erfolgt.
  • Das BSV definiert Anforderungen an die Informationssicherheit und den Datenschutz für alle Informationssysteme der 1. Säule/FamZ und überprüft deren Einhaltung.
  • Die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) stellt die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte in enger Zusammenarbeit mit den Durchführungsstellen sicher. Es soll vermieden werden, dass für die Erfüllung derselben Aufgabe unterschiedliche Informationssysteme entwickelt und betrieben werden. Mit der Möglichkeit, solche Systeme über den Ausgleichsfonds AHV/IV/EO zu finanzieren, wird ein Anreiz geschaffen, Synergien zu nutzen und fondsfinanzierte Kosten zu senken. 

 

Handlungsfelder

Die DTI-Strategie 1. Säule/FamZ umfasst folgende Handlungsfelder:

Steuerung und Führung

  • Das etablierte Governance-Modell wird weiter entwickelt und präzisiert. Die Reglemente der verschiedenen Kommissionen der BSV-Gremienlandschaft werden laufend aktualisiert.
  • Die Anwendungsverantwortung der gemeinsamen Informationssysteme wird geklärt.
  • Die Schnittstellen zu übergeordneten Initiativen und Gremien werden sichergestellt.

Prozesse

  • Alle Anspruchsgruppen erhalten einen gleichwertigen Zugang zu den digitalen Leistungen der 1. Säule/FamZ.
  • Im Zuge von gemeinsamen Digitalisierungsprojekten werden die entsprechenden Geschäftsprozesse harmonisiert.

Services, Information & Daten

  • Innovative Einzelinitiativen sollen in gemeinsame Initiativen überführt werden. Dazu wird ein Konzept erstellt, welches das Vorgehen definiert.
  • Standardisierung, Interoperabilität
    o   Eine konsistente Daten- und Schnittstellenarchitektur wird erarbeitet.
    o   Die Möglichkeiten gemeinsamer Informationssysteme werden ausgeschöpft.

Prinzipien, Richtlinien, Rahmenwerke

  • Die gesetzlichen Grundlagen für DTI-Aktivitäten sind in enger Zusammenarbeit zwischen dem BSV und der ZAS als Leistungserbringerin der 1. Säule/FamZ sichergestellt.
  • Die Fachressourcen des BSV, der Durchführungsstellen und der ZAS fliessen in die Digitalisierungsprojekte ein und sind aufeinander abgestimmt. 

 

https://www.bsv.admin.ch/content/bsv/de/home/sozialversicherungen/ueberblick/dti-strategie.html