E-Sozialversicherungsplattform – Das künftige Webportal für die 1. Säule und die Familienzulagen

Mit der E-Sozialversicherungsplattform soll eine digitale Self-Service-Plattform für die 1. Säule und die Familienzulagen entwickeln werden. Die Plattform wird das Angebot der Durchführungsstellen ergänzen und einen wichtigen Beitrag zu einer effizienten und effektiven Abwicklung der Sozialversicherungen leisten.

Die E-Sozialversicherungsplattform (E-SOP) wird ein modernes und sicheres Self-Service-Portal für die 1. Säule und die Familienzulagen bieten. Die Plattform wird einerseits Basisdienstleistungen zur Kommunikation, zur Authentisierung oder zur rechtswirksamen Abwicklung von Versicherungsdienstleistungen zur Verfügung stellen. Anderseits wird sie konkrete digitale Dienstleistungen innerhalb der 1. Säule und der Familienzulagen umfassen.

Ausgangslage

Die Abwicklung der Sozialversicherungen in der 1. Säule und den Familienzulagen ist föderalistisch organisiert. Sie erfolgt mit unterschiedlichen IT-Systemen, die im Kern dieselben Anforderungen abdecken. Mit einer übergreifenden digitalen Plattform sollen Synergien geschaffen und Doppelspurigkeiten vermieden werden.

Mit der Entwicklung der Plattform werden folgende Ziele erreicht:

Datenschutz 

Die Nutzenden (z. B. versicherte Personen, medizinische Leistungserbringende, Durchführungsstellen oder Behörden) greifen über die Plattform auf besonders schützenswerte Personendaten zu. Der Schutz der Daten und der Infrastruktur hat höchste Priorität.

Synergien nutzen 

Mit E-SOP werden Synergien in der 1. Säule und den Familienzulagen genutzt. Digitale, übergreifende Dienstleistungen werden gemeinsam entwickelt und betrieben. Standardtechnologien und Infrastruktur des Bundes werden eingesetzt. Nebst einer hohen Qualität führt dies auch zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

Nutzendenzentrierung 

Bei der Konzeption und Realisierung der E-SOP spielen die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer sowie auch der weiteren Stakeholder eine wichtige Rolle. Sie werden in allen Phasen der Softwareentwicklung einbezogen.

Ziele und Zielgruppen

  • Effiziente und effektive Abwicklung von Versicherungsleistungen der 1. Säule und der Familienzulagen 
  • Starke Informationssicherheit und Datenschutz (Privacy-by-default, Privacy-by-design gemäss dem Datenschutzgesetz) 
  • Bereitstellung von konsolidierten Informationen zu den Versicherungen der 1. Säule und Familienzulagen («Guichet unique») 
  • Bereitstellung einer interoperablen Authentifizierung (Single Sign-on) 
  • Integration von neuen digitalen Diensten, wie z.B. der digitale Auszug aus dem individuellen AHV/IV-Konto oder die digitale EO-Anmeldung 
  • Ermöglichung der digitalen Kommunikation zwischen Versicherten und Versicherern
  • Integration der bereits bestehenden elektronischen Formulare und Dienste 
  • Ermöglichung einer rechtsverbindlichen digitalen Kommunikation 
  • Automatische Weiterleitung an die zuständige Durchführungsstelle 
  • Medienbruchfreie Kommunikation durch offene und standardisierte Schnittstellen.

Interoperabilität / Zentrale Authentifizierung 

Durch die zentrale Authentifizierung können die digitalen Angebote des Bundes und der Durchführungsstellen mit ein- und demselben Login genutzt werden. Die offenen und standardisierten Schnittstellen stellen die Interoperabilität zwischen den verschiedenen IT-Systemen der 1. Säule/FamZ sicher.

Digitale Information und Kommunikation 

Die E-SOP stellt einerseits umfassende Informationen über die 1. Säule und die Familienzulagen bereit, anderseits bietet sie den Nutzenden übergreifende digitale Dienstleistungen an. Beispiele für solche Dienstleistungen sind der Echtzeit-Zusammenzug der individuellen AHV/IV-Konten (IK) bei den Ausgleichskassen, das Stellen von Anträgen auf Erwerbsersatz oder das Einreichen von Rechnungen bei der Invalidenversicherung. 

Die digitale Kommunikation zwischen Versicherten und Versicherern wird mit der E-SOP vereinfacht und zentral zusammengefasst. Die Versicherer können ihre Versicherten über das E-SOP proaktiv informieren. 

In der E-SOP ist für die Versicherten jederzeit einsehbar, welche Durchführungsstelle für ihr Anliegen zuständig ist. Die Anliegen und Anträge können direkt über die E-SOP eingereicht werden. Bei Bedarf werden die Versicherten automatisch an die zuständige Durchführungsstelle weitergeleitet.

Rechtswirksamkeit ohne Unterschrift 

Nutzende werden durch ihr Login eindeutig authentifiziert und können dadurch Eingaben und Anträge ohne physische Unterschrift einreichen. Durch diese eindeutige Authentifizierung werden auch Entscheidungen von Behörden (z. B. Verfügungen) digital rechtswirksam zugestellt.

Open Source und API

In Einklang mit dem Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) wird der Quellcode der E-SOP unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht. Das EMBAG tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Alle Dienste werden als API (Application Programming Interface) veröffentlicht.

Zuständigkeiten

Die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) in Genf entwickelt und betreibt die E-Sozialversicherungsplattform. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) ist Auftraggeber und übernimmt die Gesamtprojektleitung für die Plattform.

 

Letzte Änderung 14.12.2023

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