Sozialhilfebezug im Lebensverlauf

Die Sozialhilfe bildet das letzte Netz im System der sozialen Sicherheit der Schweiz. Sie kommt Menschen zugute, die sich ihre Existenz weder selbst noch mit vorgelagerten Sozialleistungen sichern können. Im Verlauf eines Jahres werden in der Regel etwas mehr als 3 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung von der Sozialhilfe unterstützt. Weniger bekannt und kaum wissenschaftlich belegt war bisher, wie verbreitet der Sozialhilfebezug ist, wenn man einen längeren Zeitraum oder gar ein gesamtes Leben betrachtet.

 

Gestützt auf Sozialhilfedaten der Jahre 2011 bis 2017 beschäftigt sich ein Forschungsbericht im Auftrag des BSV mit zwei Fragestellungen: Zum einen untersucht er, wie verbreitet der Sozialhilfebezug ist, wenn längere Zeitperioden von mehreren Jahren betrachtet werden. Dabei vergleicht er die Bezugsquoten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen und analysiert den Einfluss von Zugängen und Abgängen in der Bevölkerung auf die sogenannte Mehrjahresprävalenz. Zum anderen werden Modelle entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit eines Sozialhilfebezugs im Verlauf eines ganzen Lebens zu schätzen. Die Analysen zeigen, dass eine beachtliche Minderheit der Bevölkerung zumindest einmal in eine finanzielle Notlage gerät, die dank dem Zugang zur Sozialhilfe gelindert und überbrückt werden kann.

Sozialhilfebezug in der Mehrjahresperspektive und im Lebensverlauf (PDF, 5 MB, 23.04.2020)Forschungsbericht Nr. 5/20 im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherungen (Zusammenfassung in Französisch, italienisch und Englisch)

Letzte Änderung 23.04.2020

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